Montag, 25. Januar 2010

Tao Dim Sum



Ich liebe Dim Sums. Die chinesischen Nachmittags-Snacks haben es mir spätestens seit meinen ersten Besuch im Dim Sum Gourmet angetan. So musste ich aufhorchen als mir ein Freund letzte Woche das Tao Dim Sum Restaurant in Derendorf ans Herz legte. "Der Laden sei noch unbekannt und könne ein wenig Support vertragen, schwärmte er mir vor". Neugier und ein wenig Mitleid für den ambitionierten und noch nicht vom Erfolg verwöhnten Gastronomen erwärmten mein Herz. Bei der nächsten Gelegenheit reservierte ich einen Tisch. 
Ich schnappte mir meine Freundin Agnieszka für die der Besuch eine willkommene Abwechslung zum üblichen Lernstress bot. 
Voller Vorfreude betraten wir das Lokal und waren ziemlich überrascht, da fast alle Gäste Chinesen waren. Man hätte auch in China sein können. Das macht einen guten Eindruck, wenn das Lokal bei den Landsleuten beliebt ist. Das lässt mich auf authentische Küche hoffen.
Das Interieur ist modern. Dunkle, klare Möbel verleihen dem kleinen Lokal einen gewissen Chic. Lediglich eine silberne Glitzerfolie an einem Wandspiegel verriet die Lust der Asiaten am Kitsch.
Nach kreativen new style Dim Sums sucht man hier vergeblich. Macht aber nix. Man bleibt sich mit einem traditionellen Dim Sum Angebot treu. 



Wir starteten mit Taro und Rettich-Reibekuchen: Diese Pfannkuchen haben immer eine leicht kleistrige Konsistenz. Ich persönlich stehe nicht so darauf. Interessant fand ich allerdings die mehlige Textur der Taro-Variante. Es sei die chinesische Kartoffel wurde mir vom hilfsbereiten Service erklärt. Dank Google weiss ich jetzt, dass sie auch Wasserwurzel genannt wird und zum Knollengemüse gehört.



Der pikante Tintenfisch war herrlich. Er ist so scharf, dass man für einen kurzen Moment ins Schwitzen kommt. So scharf es ist, so gut ist es. Mit den knackigen Ingwerstiften folgt schnell das Gefühl von Stärke und Genesung. Die Schärfe wirkte anregend und daher schlürfte ich gierig auch den letzten Rest aus dem Tellerchen.


Die Hefeteig Dim Sum mit geröstetem Schwein: Die üppigen, süss-soften Hefeteig- Dumplings, die mit salzig-krossen Fleisch im Inneren aufwarten, sind ein Sünde wert. 


Garnelen Koriander Dim Sum: Lecker. Aber der Teig hätte dünner und der Koriander reichlicher sein dürfen.


Shu Meis (süssliche Schweinefleischbällchen mit Pilzen): Perfekt...


Schweinefleischrippchen mit schwarzen Bohnen: Sicher nicht jedermanns Sache an fettigem, sehnigen Fleisch zu nagen. Mir gefällts!



Zum Nachtisch probierten wir eine erfrischende Kokossuppe mit Tapioka (Sago), wie ich sie auch aus Thailand kenne...



...und chinesischen "Butterkuchen". Im Butterkuchen ist keine Butter drin. Er erinnerte mich an Böhmische Serviettenknödel. Sehr hefig und feinporig verführt er mit einer leichten Süsse und angenehmen Textur. Ich sitze in einer Wolke künstlicher Vanille Aromen. Kindheitserinnerungen steigen hoch.
Und was haben wir bezahlt? 24 Euro für zwei Personen inklusive Getränke. 

Das sollte man sich nicht entgehen lassen...