Freitag, 21. Januar 2011

Wie sexy ist bitte der Duft von frisch gebackenem Brot, der durch die Wohnung zieht?



Wenn man dann auch noch weiß, dass der Laib mit dem locker-saftigen Inneren und der krossen Krumme zuvor von den eigenen Hände geknetet wurde und damit die Gewissheit verbunden ist, für dieses Prachtexemplar selbst verantwortlich zu sein, fühlt man eine innere Zufriedenheit. Irgendwie liegt etwas magisches im Brot backen... Selbst dann, wenn man ein wenig flunkert und eine Fertigmischung benutzt. Man erspart sich die Angst um Sauerteig-Kulturen namens "Herbert" oder "Willi" und kann sich gelassen sicher sein, dass das "heikle Brot backen", vor dem so viele zurückschrecken, gelingen wird. Das soll natürlich nicht heißen, dass ich etwas gegen komplett selbst gemachtes Brot habe. Ganz im Gegenteil: Ich bewundere ein Amateurbrot, das man von einem guten Bäcker nicht unterscheiden kann. Aber bevor man es ganz sein lässt kann man sich ja mal an die Fertigmischung wagen. Sogar ohne Brotbackautomaten und Küchenrührmaschiene. Das einzige was man braucht ist ein bisschen Zeit. Denn – der Teig wird umso aromatischer, desto länger er geht.



Ich verwende meißtens eine Bauernteig-Backmischung mit einem höheren Weizen- als Roggenmehlanteil und füge bei 500g Brotbackmischung 20ml mehr warmes Wasser hinzu, als auf der Packung angegeben ist. Ich erspare mir auch, die Küchenmaschine anzuwerfen und rühre einmal schlampig mit einem Esslöffel in dem Gemisch aus Brotbackmischung und Wasser rum. Nur so, dass sich gerade alles vermischt hat. Das Ganze gut und luftdicht abdecken und 1 Std in den 40 Grad warmen Backofen bei Ober- und Unterhitze stellen. Dann in den Kühlschrank verfrachten und über Nacht vergessen.





Am nächsten Tag den Ofen auf 250 Grad vorheizen und einem großen Topf miterhitzen. Wenn der Topf wirklich heiß ist (Vorsicht! Gefühlt ist er kurz vorm Glühen), aus dem Ofen nehmen und den (flüssigen) Teig hineinschütten. Das zischt und knistert und genau das ist gut, denn durch die Hitze des Topfes verdampft die Feuchtigkeit im Teig und es bildet sich sofort eine Kruste. Das Brot noch 10 Min. bei der hohen Hitze backen und dann auf 160 Grad runterschalten. Es braucht je nach Größe noch weitere 45 bis 90 Min. Wenn ich mir nicht sicher bin, ob das Brot schon fertig gebacken ist, nehme ich den Laib aus dem Topf und klopfe gegen den Boden. Wenn es sich hohl anhört, ist es gar.
Rein theoretisch könnte der Teig mehrere Tage im Kühlschrank überleben. Ich kenne jemanden, der so frischen Teig zwei Wochen bei sich im Kühlschrank beherbergt und bei Bedarf "Bread on demand" backt.