Dienstag, 28. August 2012

Coffee to go


Ich habe mich immer gefragt, warum Leute sich freiwillig einen Kaffee zum Mitnehmen bestellen.


Warum den Kaffee hastig beim gehen, inklusive Verbrennungs- und Bekleckerungsgefahr aus einem Pappbecher mit Plastikdeckel schlürfen?, wenn man sich im gemütlichen, freundlichen Café noch ein paar Minuten Zeit nehmen kann, um durch die dortigen Zeitschriften zu blättern, die Leute zu beobachten und seinen Kaffee durch eine richtige dickwandige, Cappuccinotasse zu geniessen? Es kostet ja nicht mehr. Da hat man doch das viel bessere Preis-Leistungsverhältnis.
Aber was hat dieser Coffee To Go an sich? Jeder hat ihn. Auf der Strasse, in der U-Bahn – irgendwie laufen alle mit diesen Bechern rum. In Hochglanz Magazinen darf das coole »Accessoire« im Editorial nicht fehlen und Stars werden von Paparazzi nicht mehr ohne... Na was schon? Natürlich dem Kaffeebecher abgebildet.































Es verleiht einem dieses Großstadtdschungel Gefühl: "Ja, ich bin so busy, ich brauch Koffein, weil ich so wenig schlafe, natürlich weil ich so viel feiere und so hart arbeite und ich genau aus dem gleichen Grund, keine Zeit habe, weder zu Hause zu Frühstücken, noch mich im Cafe zwei Minuten hinzusetzen. Ich habe eine Mission, Job, Bewerbungsgespräch, Treffen mit Freunden oder ein Date und dieser Kaffee wappnet mich dafür." Alles Schwachsinn, natürlich. Aber Ich muss gestehen, ich komme mir ein bisschen cool vor, wenn ich mit dem Pappbecher durch Williamsburg laufe. Vielleicht zahlen ja deswegen alle bereitwillig denselben Preis?